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03.08.2008
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Der Säuling
Höhe: 2047m
Lage: Grenze Bayern -
Tirol, Ammergauer Alpen
Startpunkt: Stadt Schwangau,
Parkplatz Schwansee, 796m
Strecke: 1251
Höhenmeter, knapp acht Stunden
Anfang
August, genauer gesagt am Sonntag den 03.08.2008 war es endlich soweit.
Schon lange hatten wir vor, den Säuling zu besteigen, da er uns
mit seiner imposanten Silhouette schon von Anfang an aufgefallen war.
Also Proviant gepackt, ab ins Auto und los nach Schwangau. Ich hatte
mich über die verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten informiert
und so wollten wir erst einmal Richtung Schloss Neuschwanstein, die
Pöllatschlucht hoch zur Marienbrücke und von dort über
die Wildsulzhütte zum Gipfel. Leider war die Pöllatschlucht
wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass wir den breiten, geteerten und von
Touristen gesäumten Weg zum Schloss gehen mussten. An der
Marienbrücke angekommen sahen wir uns vor einem weiteren Problem:
Es gab keine Beschilderung zur Wildsulzhütte, und der
ausgeschilderte Weg schien erst um den Säuling herum zu
führen. Also schnell ein paar Wanderer gefragt, die uns entgegen
kamen, und die erklärten uns, dass es auch einen direkten Weg gebe.
Der
anfängliche Aufstieg erwies sich leider schnell als ein wenig
langweilig: Die ersten paar hundert Höhenmeter ging es über
eine "Forstautobahn" stupide im Wald bergauf, so dass wir auch nicht
wirklich viel von der Aussicht hatten. Aber nach ca. 1,5h wurde unsere
Mühe das erste Mal belohnt, wir hatten den Gipfel des kleinen
vorgelagerten Berges erreicht und von dort einen kleinen Ausblick auf
das, was noch vor uns liegt. Der Weg wurde schmaler, ein wenig rutschig
auf Grund der Nässe und vor allem interessanter. So ging es noch
eine weitere knappe Stunde, bis wir an eine Weggablung kamen, an der
eine kleine Hütte stand und wir erst mal Rast machten.
Von
hier aus hatten wir zwei Möglichkeiten: Entweder direkt auf
den Säuling, oder einmal um den Pilgerschrofen, der westliche,
zackige Bergkamm, und dann von der Südseite hinauf. Wir
entschieden uns für den Weg um den Pilgerschrofen, und als wir
diesen nach einer guten halben Stunde erreicht hatten konnten wir einen
wunderbaren Ausblick auf das Allgäu genießen. Nach einer
kurzen Rast ging es dann weiter, auf der Rückseite fällt das
Gelände etwas weniger Steil nach Österreich hinab und war
dicht
bewaldet, so dass unserer Bergtour ein kleiner Waldspaziergang
hinzugefügt wurde. Langsam lichtete sich der Wald und kurz darauf
ging das Gelände in einen steinigen Abhang über. Die Sonne
brannte uns auf den Leib und wir genossen den Blick auf die Umliegenden
Berge. Während man auf deutscher Seite, der Nordseite, weit
über das Allgäu sehen kann, liegen auf der
österreichischen Seite die Ammergauer Alpen mit einer tollen
Bergkulisse.
Insgesamt
waren wir gut viereinhalb Stunden unterwegs, als wir das
Säulinghaus erreichten, einen kleinen Gasthof unter dem Gipfel. Da
es allerdings schon ein wenig später war beschlossen wir, direkt
den Aufstieg zu wagen, denn hier ging der anstrengende Teil erst
richtig los! Fast senkrecht ging es den Berg hinauf, an vielen Stellen
mit Ketten gesichert, auf allen Vieren kämpften wir uns nach oben.
Nach einer halben Stunde waren wir dann auf dem Sattel und der Ausblick
war überwältigend! Aber noch waren wir nicht auf dem Gipfel,
also noch mal durchatmen und hoch. Einer weitere halbe Stunde
später hatten wir es dann endlich geschafft: Über 2000 Meter
hoch fühlten wir uns wie die Könige der Welt... aber nicht
lang. Gerade, als wir uns gemütlich hingesetzt hatten und uns
darüber freuten, die einzigen hier oben zu sein, kam eine Wolke
auf uns zu, und langsam aber sicher wurde es immer nebliger, windiger
und kälter. Bald war die Sicht auf wenige Meter reduziert und uns
wurde ein wenig unbehaglich. Dort oben in einer Wolke ist es
unmöglich zu sagen, ob es eben nur eine Wolke ist, oder ob sich
der ganze Himmel zuzieht. Da wir kein Risiko eingehen wollten machten
wir uns auf den Abstieg, immer in der Angst in einen Regen oder
schlimmer, in ein Gewitter zu geraten.
Aber
dazu kam es nicht, im Gegenteil: ca. eine halbe Stunde später
klarte es wieder auf, und zwar komplett. Keine einzige Wolke mehr, das
war schon frustrierend...
Der
Abstieg ging schnell und ohne Probleme, rechtzeitig zum Einbruch der
Dunkelheit waren wir wieder am Auto und konnten nach Hause fahren, wohl
wissend, dass wir auf diesen Berg ein weiteres Mal steigen werden, um
dann eine bessere Aussicht zu genießen!
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